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2023 Sommertagung Schermbeck-Gahlen

Erstmals fand die Sommertagung des Dragoon Klubs im westlichen Westfalen statt.
Schermbeck-Gahlen, am Nordwestrand der Ruhrgebietsstädte, ist landschaftlich sehr
abwechslungsreich gelegen, was zum Wandern und Radfahren gerne genutzt wird. Und
wenn man im Westen den Rhein überquert, gelangt man sehr bald an die niederländische
Grenze.
Iris und Jürgen Schmidt aus Bottrop hatten die Organisation übernommen. Die Beteiligung
hätte auch in diesem Jahr etwas mehr sein dürfen, was aber der guten Stimmung keinen
Abbruch tat. Dass unsere Klub-Veranstaltungen für Interessierte nach wie vor ihren Reiz
ausüben, belegt u.a., dass Vorsitzender Gerhard Rödiger wieder Claude Weidmann mit
seiner Frau von unserem französischen Partnerclub begrüßen konnte. Für die
teilnehmenden Ehefrauen hatte Iris Schmidt eine Alternativ-Tour zu Sehenswürdigkeiten
in der Großstadt Oberhausen organisiert, was sehr positive Resonanz fand. Iris und Jürgen
Schmidt ein ganz großes Dankeschön für ihre Mühen und die gelungene Organisation!
Leider litt auch unser Tagungshotel an der derzeit allgemeinen Knappheit an
Servicekräften, aber auch das wurde problemlos kompensiert nach dem Motto: Mach's
Beste draus! Um das Ergebnis der Tagung vorwegzunehmen: Alle Teilnehmer, das sind vor
allem diejenigen, die sich intensiv um den Klub und seine Rasse Dragoon bemühen, waren
zufrieden und hatten vor allem wieder schöne Stunden im eingeschworenen Kreis
Gleichgesinnter verbracht.
Nun zur Tagung selbst: Als sich abzeichnete, dass sich die Anmeldungen größtenteils aus
Vorstandsmitgliedern zusammensetzten, hatte der Vorstand sich entschlossen, die
angesetzte JHV auf die HSS in Altranstädt vom 10.-12.11.2023 zu verschieben, in der
Hoffnung, dass dort mehr Mitglieder auch der JHV beiwohnen und damit auch die Zukunft
des Klubs mitbestimmen können. Deshalb wurden diesmal lediglich alle anstehenden
Veranstaltungen diskutiert und Verfahrensabläufe festgelegt. Die werden nachstehend
erläutert.


Sonderschauen:
Die HSS 2023 findet bekanntlich vom 10.-12.November in Altranstädt, westlich von
Leipzig statt. Organisation, Lokalität und Abläufe sind die Gleichen wie vor 2 Jahren, als
wir ebenfalls dort zu Gast waren. Auch Verpflegung und Unterbringung werden
weitgehend in gleicher Weise erfolgen. Für die Bewertung sind die Kollegen Brückner,
Walther, Scheumann und Semmler vorgesehen. Näheres wird noch einmal zusammen mit
den Meldepapieren und den Ausstellungsbedingungen bekannt gegeben.


Die SS zur VDT-Schau in Leipzig ist derzeit noch mit einigen Fragezeichen versehen.
Vor allem ist fraglich, ob Geflügel überhaupt ausgestellt werden kann und ob die
Aussteller die im Raum stehenden Auflagen überhaupt erfüllen können/wollen.
Näheres werden wir bald erfahren. Unsere Planung muss jedenfalls weitergehen. Als
Preisrichter werden der AL in Leipzig die Kollegen Brückner und Haßelmann gemeldet. Letzterer ist ein schon in jungen Jahren sehr erfahrener PR und erfolgreicher Züchter (u.a.
5x in Folge Deutscher Meister mit Niederländischen Schönheitsbrieftauben).


Die HSS 2024 soll nach 2011 wieder einmal im hohen Norden stattfinden, und zwar in
Gnoien in Mecklenburg-Vorpommern. Als Termin ist 8.-10. November vorgesehen. Mit
Axel Krecklow wurden in aller Offenheit die Erfahrungen von 2011 angesprochen und
Verbesserungen zugesagt. Für den Ablauf sind Donnerstag als Anreisetag, Freitag für
Bewertung und Samstag für Auswertung und Katalog vorgesehen. Für die Bewertung
stehen im Raum (noch keine Verpflichtung):
Brückner, Walther, Scheumann, Semmler.


Die HSS 2025 dafür hat sich der sehr rührige Verein Nachterstedt im Ostharz, westlich von
Aschersleben, beworben. Der Verein führt bereits seit einigen Jahren in seiner Anlage
Sonderschauen, ähnlich wie Aschersleben, erfolgreich durch. Als Termin wird
8.-9.November vorgeschlagen. Der Antrag steht zur JHV zur Entscheidung der Mitglieder
an.


Sommertagung:
Für 2024 plant Andree Walther die Sommertagung im Raum Helmstedt. Tagungsort,
Termin und weitere Details werden zur JHV bekannt gegeben.
Eine Einladung zur JHV 2023 in Altranstädt mit neuer Tagesordnung wird den
Mitgliedern zusammen mit den Meldepapieren zugestellt..


Tierbesprechung:
Die Tierbesprechung ist stets wesentlicher Bestandteil unserer Sommertagungen. Diesmal
war eine überschaubare Zahl von etwa 20 Tieren vorgestellt worden. Zusammenfassend
kann ich festhalten, dass - auch unter Berücksichtigung der um diese Zeit noch üblichen
Defizite bei der Entwicklung von Körper und Gefieder – die Blau-Farbenschläge bindig
und gehämmert insgesamt den geforderten Größenrahmen wohl nicht erreichen werden.
Deutliche Schwachstellen zeigten sich auch häufiger bei Schnabeleinbau und Gesichtslage.
Hier gilt es weiter dem Negativ-Trend, der im vergangenen Jahr auf der HSS erschreckend
deutlich sichtbar wurde, konsequent entgegenzuwirken. Das bedeutet für die Zucht: Nur
Tiere einsetzen mit Gesichtslagen, die zumindest zweifelsfrei waagerecht oder besser noch
darüber liegen, denn senkende Gesichtslagen vererben sich stark und sind nur schwer
wieder heraus zu bekommen. Zu weiteren Merkmalen, die sich verbesserungswürdig
zeigten, zählte beispielsweise die Scheitelwölbung, die über dem Auge etwas mehr Höhe
vertragen konnte, dabei aber harmonisch gerundet verlaufen sollte. Auch die
Schnabelsubstanz, insbesondere des Unterschnabels, muss farbschlagbezogen betrachtet
werden. Die Blaufarben müssen hier im Gegensatz zu manch anderen Farbschlägen
höchsten Ansprüchen genügen.
Interessanterweise waren hier manche „Verdünnten“, vorwiegend Gelbfahlgehämmerte,
sowohl beim Rumpfvolumen als auch bei Schnabeleinbau und Schnabelstärke deutlich
überlegen. Jungtiere sollten um diese Zeit jedenfalls zart genarbte und nicht zu grobe
Augenränder zeigen. Der innere Rand sollte das Auge rund, fest und trocken umschließen..
Auch die Warze sollte sich derzeit noch klar geriffelt mit zarter Oberfläche in der

gestreckten Keilform darstellen. Die beiden Warzenhälften sollten sich symmetrisch und
auf beiden Seiten annähernd gleich geriffelt zeigen. Ideal ist es, wenn die beiden Hälften
bis zur Stirn geschlossen aneinander liegen, wenn sich dazwischen aber ein befiederter
Spalt als Trennung zeigt, so wird das toleriert, sofern die Trennung nicht zu stark nach
vorne ausufert. In der Zucht kann man dieser Erscheinung mit Ausgleichspaarung
begegnen.
Die farbliche Beurteilung der Dragoon steht laut Standard an letzter Stelle. Die Maßstäbe
sind entsprechend keinesfalls wie bei Farbentauben anzulegen. Nur ein vielsagendes
Beispiel: Die Qualität eines Dragoons lässt sich keinesfalls allein aus dem Gleichmaß der
Hämmerung ableiten. Sein Wert wird vielmehr von folgenden Kriterien bestimmt:
> Dem breiten, tiefen Stand mit dem zurückgesetzten Beinauslauf etwa unter der
hinteren Binde,
> der kräftigen Figur mit breiter Schulter, betonter Brust und deutlicher Rumpftiefe,
> der etwa mit 45 Grad aufgerichteten Haltung,
> dem kurzen, kompakten Hals,
> der waagerechten oder besser noch etwas aufgerichteten Gesichtslage,
> dem substanzvollen Schnabel mit dem deutlich aufgezogenen Unterschnabel,
> den gestreckten, längs geriffelten Keilwarzen, die bis zur Stirn reichen,
> den zart genarbten äußeren und den festen runden inneren Augenrändern,
> den orange- bis rubinroten Augen, je nach Farbschlag und
> dem substanzvollen Kopf mit harmonischer Scheitellängswölbung und deutlicher
Querwölbung.
Ich danke allen Zuchtfreunden, die Jungtiere mitgebracht hatten. Gerade die Vorstellung
von Tieren, die nicht in allen Punkten dem Ideal entsprechen, ist bei derartigen
Tierbesprechungen besonders wertvoll. Denn gerade diese Tiere liefern uns eine Reihe von
Beispielen, aus denen im gemeinsamem Urteil Verbesserungsvorschläge erarbeitet werden.
Erfreulich empfand ich besonders, dass sich zu manchen Merkmalen eine lebhafte
Aussprache ergab, die zur Klärung und zur Gewichtung von Merkmalsvarianten beitragen
konnte. Ich freue mich schon jetzt auf unsere kommende HSS, auf der wir hoffentlich
wieder viele schöne Dragoon sehen und herausstellen können.

Karl-Otto Semmler

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